Pressemittelung 01-2012
25. European Media Art Festival, 18. – 22. April 2012
Ausstellung: 18. April – 27. Mai 2012
Aktuelle Medienkunst auch zum Jubiläum – 25 Jahre EMAF in Osnabrück
Das European Media Art Festival in Osnabrück feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum – verfällt aber nicht in Wehmut und Rückblicke sondern setzt vom 18. bis 22. April wieder auf die aktuellsten Trends der experimentellen Medienkunst.
Seit einem viertel Jahrhundert ist Osnabrück während des Festivals Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Galeristen, Entwickler und Kunstinteressierte aus der ganzen Welt. Das EMAF zeigt die neuesten Trends der internationalen Medienkunst in zahlreichen Filmprogrammen, Performances, Vorträgen und in seiner Ausstellung.
Über 2.300 Einsendungen von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt stapeln sich im Sichtungsraum der Auswahlkommission, die in diesem Jahr mit Alex Gerbaulet, HBK Braunschweig, Erwin van ’t Hart, IFFR Rotterdam, sowie Philipp Czogalla, Uni Paderborn und Helene Webers, SMART Project Space Amsterdam, besetzt ist. Unter der Leitung von Ralf Sausmikat entsteht in den kommenden Wochen ein vielseitiges Festivalprogramm, das mit aktuellen Kurz- und Langfilmen die Festival-Besucher unterhalten aber auch nachdenklich machen und zu kontroversen Diskussionen anregen wird. Schon während der ersten Sichtungen stellte sich heraus, dass im diesjährigen Programm auch zunehmend längere Filme zu sehen sein werden, viele 30- bis 40-minütige Beiträge beeindruckten die Kommission.
Der arabische Raum erregt regelmäßig mit neuen Konflikten Aufsehen in der ganzen
Welt. Die brisanteste Situation besteht dabei derzeit in Syrien. Das EMAF wird in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Charlotte Bank daher in einem Special mit Kurzfilmen und Videos über die Arbeit von syrischen Künstlern informieren.
Ein Produkt der Revolution in Ägypten, ist „Mosireen“, ein gemeinnütziges Medien-Zentrum in Kairo. Das Projekt entstand auf Grund der großen Mengen an Filmen, Videos und Bildern, die Bürger während der Kämpfe und Auseinandersetzungen im Land gemacht haben und zum Teil auch veröffentlichten. Um diese unzensierte, subjektive Wahrheit einer breiten Masse zugänglich zu machen, gründete sich das Medienzentrum in den Tagen nach dem erzwungenen Rücktritt Husni Mubaraks. Jasmina Metwaly aus Kairo wird dieses Projekt in Osnabrück vorstellen.
Im Ausstellungsbereich des Festivals werden neben Monitorinstallationen, kinetischen Objekten und Lichtkunst-Projekten auch interaktive Objekte und „Sound- Walks“ zu erleben sein: Ausgerüstet mit einem Smartphone können die Besucher Klangräume in der Stadt erkunden.
Die Veränderungen der Medienlandschaft durch das Internet sind Thema des EMAF Kongress 2012. Die provokante These: "YouTube ist inzwischen weltweit der größte Fernseh-Sender" beschreibt die Veränderung der Nutzung der Medien vom TV hin zu Internet basierten Medien und wird für Diskussionen sorgen.
Natürlich wirft das 25. EMAF auch einen Blick auf seine eigene Geschichte: Heute international bekannte Künstler, deren früheste Werke vor Jahren beim Festival zu sehen waren, werden ihre aktuellen Arbeiten vorstellen und so auch die sich stets verändernde Produktionsweise in der Medienkunst thematisieren.
EMAF zu „Ausgewähltem Ort 2012“ ernannt
Passend zum Jubiläum hat das EMAF zudem eine Auszeichnung erhalten:
Das Festival ist zu einem „Ausgewählten Ort 2012“ ernannt worden. Damit gehört es als Forum der internationalen Medienkunstwelt zu den Preisträgern des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“, der von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführt wird.
Diese Initiative unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten prämiert jährlich herausragende Projekte und Ideen, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten. Als Preisträger ist das EMAF im Jahr 2012 somit „Botschafter für das Land der Ideen“ und repräsentiert damit das Innovationspotenzial Deutschlands.
Die offizielle Preisverleihung wird anlässlich des internationalen Museumstags am 20. Mai 2012 in der Kunsthalle Dominikanerkirche stattfinden.
Alle Neuigkeiten und Infos zum Festival gibt es unter www.emaf.de und auch auf facebook, vimeo, twitter und flickr.
European Media Art Festival
Das EMAF in Osnabrück zählt zu den bedeutendsten Foren internationaler Medienkunst und ist ein offenes Labor für kreative und künstlerische Experimente, die zur Weiterentwicklung der Medien und der Ästhetik ihrer Inhalte beitragen. Als lebendiger Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und ein interessiertes Fachpublikum hat es Thematik und Ästhetik der medialen Kunst entscheidend mitgeprägt.
Pressemittelung 06-2011
24. European Media Art Festival, 27 April – 1. Mai 2011
Ausstellung 27. April – 29. Mai 2011
Medienkunst und Melancholie
Ein Umdenken hat längst stattgefunden: Naturkatastrophen, Kriege und enttäuschter Technikglaube stimmen zunehmend nachdenklich, verändern die Wahrnehmung. Das zeigte sich beim 24. European Media Art Festival (EMAF), das vom 27.04. bis 01.05. in Osnabrück stattfand. Das Festival ist in diesem Jahr politischer geworden. Die Festivalleiter Hermann Nöring, Alfred Rotert und Ralf Sausmikat ziehen Bilanz.
„Eine neue Art der Naturbetrachtung zeichnet sich ab“, erklärt Hermann Nöring. „Wichtiger Gegenstand vieler Projekte ist diesmal die kritische Auseinandersetzung mit den technologischen Versprechungen.“ Es werden verstärkt Geschichten erzählt, die oftmals von einem melancholischen Grundton geprägt sind. Die narrative Ebene ist in der diesjährigen Medienkunst-Ausstellung sehr stark. „Moving Stories“ heißt daher auch ein Unterpunkt der Ausstellung „Planet M“, die noch bis Ende Mai in der Kunsthalle Dominikanerkirche zu sehen ist.
Auch das Video- und Filmprogramm lässt ganz klar eine Tendenz erkennen: „Es überwiegen narrative, dokumentarische und gesellschaftlich relevante Ansätze“, stellt Ralf Sausmikat fest. Utopische, gesellschaftspolitische Entwürfe von sozialer Gerechtigkeit und der Glaube an das Gute des technischen Fortschritts weichen zunehmend einem distanziert-skeptischen Blick auf die Zukunft. Diese besondere Herangehensweise, Inhalte zu transportieren und einen Utopieverlust zu thematisieren, kristallisiert sich in diesem Jahr als großer gemeinsamer Nenner heraus.
Die Medien verwischen Distanzen und lassen uns Ereignisse unmittelbar erleben, auch wenn sie am anderen Ende der Welt geschehen. „Die Gegenwartskunst war schon immer eine Art Seismograph für gesellschaftliche, politische und soziale Entwicklungen“, so Alfred Rotert. Mit den Kriegen im Irak, in Afghanistan und Libyen, nach den Naturkatastrophen in Indonesien und auf Haiti, mit dem Klimathema und den jüngsten Ereignissen in Japan ist in der westlichen Welt das Koordinatensystem des Glaubens an eine sich ständig verbessernde Zivilisation durcheinander geraten.
Die Ausstellung spiegelt dieses Grundgefühl des Verlusts und des Zweifels wider: „Naturbilder dienen nicht der romantischen Verklärung, sondern werden als menschenlose, sich selbst genügende Landschaften mit eigener Dynamik präsentiert“, so Nöring. Gewalt und Kulturzerstörung sowie der Mangel an kindgerechten Umgebungen sind ebenso Themen. Der Blick auf Armut und auf ethnische Ausgrenzungen oder auf allgemeines politisches Unvermögen ist durchaus vorherrschend.
„Wir sind bereits jetzt auf 2012 gespannt“, sind sich die Macher einig. „Sicher ist, dass die Medienkunst auf die Ereignisse in unserer Welt reagieren wird und auch im nächsten Jahr ihre Funktion als Sprachrohr der Gesellschaft und Spiegel politischer Ereignisse beibehält!“ so das Resumée der Festivalleitung.
// European Media Art Festival
Das EMAF in Osnabrück zählt zu den bedeutendsten Foren internationaler Medienkunst und ist ein offenes Labor für kreative und künstlerische Experimente, die zur Weiterentwicklung der Medien und der Ästhetik ihrer Inhalte beitragen. Als lebendiger Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und ein interessiertes Fachpublikum hat es Thematik und Ästhetik der medialen Kunst entscheidend mitgeprägt.
// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG
Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat.
// FÖRDERER
nordmedia - Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
Stadt Osnabrück
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Auswärtiges Amt
Kulturstiftung des Bundes
Kulturstiftung der Länder
Stiftung Niedersachsen
Europa fördert Niedersachsen
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
EU/Kulturprogramm
Japan Foundation
ANA
Universität Osnabrück
Mondriaan Foundation
Botschaft von Kanada
GrensWerte, gefördert durch Euregio
cybob communications
// MEDIENPARTNER
arte
le monde diplomatique
// KULTURPARTNER
NDR Kultur
// WEITERE INFORMATIONEN
Kerstin Kollmeyer
Presse(at)emaf.de
European Media Art Festival
Lohstr. 45a
49074 Osnabrück
Tel. 0541/216 58
Fax. 0541/ 28327